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Fotografien auf Schleifpapier

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ca. 30 Fotografien auf Schleifpapier, 24 x 29 cm jeweils, 2019

EXPOSED

Einzelausstellung in der Galerie Haas & Gschwandtner, Salzburg, 2019

Wandbelichtung
Fotografien auf Beton
Fotografien auf Schleifpapier
Perforationen auf Papier

In mehreren Orten Norditaliens, wie Triest, Udine, Torviscosa u.a., habe ich meinen Körper in Bezug zu ausgewählten öffentlichen Räumen und Architekturen gesetzt, um deren Mechanismen, soziale Gefüge und Atmosphären zu untersuchen.
Diese sind u.a. die brutalistisch anmutende Wohnanlage Rozzol Melara in Triest, die Wohngebäude von Gino Valle in Udine, sowie faschistische Architektur zur Zeit Benito Mussolinis in Triest und Torviscosa. Die soziokulturellen Konzepte dieser
Architekturen bilden den Hintergrund für surreale Bilder, die zum Teil an die
Malerei De Chiricos erinnern, die aber auch geheimnisvoll und unheimlich wirken. Es sind Verortungen von Raum und Zeit auf das Trägermaterial Beton, Schleifpapier sowie dem Galerieraum selbst.

Eine Fotografie wurde direkt an eine 3 x5 m große Wand der Galerie belichtet. Das Bild zeigt eine Wohnanlage von Gino Valle in einem Außenbezirk von Udine. Die Architektur dieses Gebäudes ähnelt der Architektur des Hauses, in dem sich die Galerie befindet. Betritt man diese mit der Wandbelichtung an der Stirnseite, ist es, als würde der Raum um mindestens das Doppelte vergrößert, man beginnt zu überlegen, was hinter den Säulen im Bild sein könnte, neue Raumperspektiven eröffnen sich, je nach Blickwinkel und Standort des Betrachters.

Die Fotografien wurden auf selbstgegossenen Betonplatten belichtet. Die Interaktion von Bild und Material erzeugt unterschiedliche Stimmungen, von geheimnisvoll bis brutal, und sie verdoppelt die Architektur, da sich diese nun als Abbild auf demselben Material wiederfindet, aus dem sie ursprünglich gebaut wurde.

Belichtete Fotografien auf Schleifpapieren unterschiedlicher Körnung und Farbe unterstreichen die Ambiguität und das Mysteriöse der Bilder, da deren glitzernde Oberflächen das Foto mal mehr mal weniger sichtbar werden lassen.

Die Perforationen sind auf Papier, welches zuerst händisch mit Grafit geschwärzt wurde. Die Konturen der Motive werden aus dem Bildträger buchstäblich herausgearbeitet und erlangen ihre Sichtbarkeit erst durch die „Verletzung“ bzw. Wegnahme des Materials, nämlich in Form von Nadelstichen. In Korrespondenz zu den opaken Schleifpapierarbeiten verstärkt die reflektierende Oberfläche des Grafits den fragilen Charakter der abgebildeten, zarten Gerüste und angedeutetenden Gebäude darunter. Insbesondere diese Perforationen erfordern die Interaktion und die körperliche Bewegung der Betrachter*innen, um überhaupt sichtbar zu werden.